Funktion, Aufbau und Lage der Nieren

Nieren – Zahlen und Fakten

Bei den Nieren handelt es sich um zwei paarig angelegt Organe auf der Höhe der unteren Rippen

Gemessen am Gewicht ist die Niere das am besten durchblutete Organ des Körpers: Die Nieren werden mit etwa 1,2 Liter Blut pro Minute versorgt, das entspricht 20% des Herzminutenvolumens1

Damit werden etwa 1.500 Liter Blut pro Tag filtriert2

Jede Niere besteht aus ca. 1,5 Millionen Funktionseinheiten, den sogenannten Nephronen3

Mehr als 100.000 Menschen sind in Deutschland auf ein Nierenersatzverfahren angewiesen4

Funktionen der Nieren

Blutreinigung

Blutreinigung

Die wahrscheinlich bekannteste Nierenfunktion ist die Entgiftung unseres Körpers durch die Ausscheidung von giftigen Substanzen. Diese werden aus dem Blutkreislauf gefiltert und an die Harnblase weitergeleitet, wo sie dann in Form von Urin ausgeschieden werden.

Balance

Wasser- und Elektrolythaushalt

Daneben erfüllt die Niere aber noch zahlreiche weitere Aufgaben. So hat sie zum Beispiel eine homöostatische Funktion und kontrolliert den Wasser- und Elektrolythaushalt des Körpers. Überschüssiges Wasser oder Elektrolyte werden über den Urin ausgeschieden. Hat der Körper zu wenig davon, sorgt die Niere dafür, dass weniger ausgeschieden wird.

Säure-Basen-Haushalt

Säure-Basen-Haushalt

Sie reguliert außerdem den Säure-Basen-Haushalt und somit den pH-Wert des Blutes.

Blutdruckregulation

Blutdruckregulation

Darüber hinaus kommt die Niere auch endokrinen Funktionen nach. Über die Produktion des Hormons Renin beeinflusst sie den Blutdruck. Fällt der Blutdruck ab, produziert die Niere vermehrt das Hormon Renin, welches dann im Zusammenspiel mit den Hormonen Angiotensin II und Aldosteron über verschiedene Mechanismen den arteriellen Blutdruck erhöht.

Hormonproduktion

Hormonproduktion

Auch das Hormon Erythropoietin (EPO) wird in der Niere gebildet. Dieses bewirkt über die Produktion von roten Blutkörperchen (Erythrozyten) einen verbesserten Sauerstofftransport im Blut.

Knochenmineralisierung

Knochenmineralisierung

Zuletzt produziert die Niere auch das Hormon Calcitriol (Vitamin D3), das für den Kalziumhaushalt bedeutsam ist.5 So spielt sie indirekt auch bei der Mineralisierung der Knochen eine wichtige Rolle. Die Niere ist also ein wahres Multitalent, das bei zahlreichen Aufgaben in unserem Körper eine wichtige Rolle spielt.

Aufbau und Lage der Nieren

Lage der Niere

Die Niere ist ein paarig angelegtes, bohnenförmiges Organ, das unterhalb des Zwerchfells liegt und durchschnittlich 11 cm lang ist. Die Nieren wiegen jeweils etwa 120-170g.6

Nierenaufbau und Struktur

Die Strukturen der Niere lassen sich in Nierenlappen, Nierenmark und Nierenrinde unterteilen. In der Niere befinden sich Millionen kleiner Filter, sogenannte Nephrone, die Funktionseinheiten der Niere. Diese filtern Schadstoffe aus dem Blut. Die Filterung beginnt in den sogenannten Glomeruli, winzigen Blutgefäßen, deren Gefäßwand für bestimmte Blutbestandteile, zum Beispiel Glukose, Elektrolyte und Wasser, durchlässig sind. Diese Bestandteile werden in den Tubuli als Primärharn gesammelt und dann zum Nierenmark transportiert.

Da im Primärharn jedoch noch viele Bestandteile enthalten sind, die der Körper weiterhin braucht, findet auf dem Weg zum Nierenmark eine Resorption statt: Einige Bestandteile werden an den Körper zurückgegeben und gelangen wieder in den Blutkreislauf. Am Ende bleibt der Urin übrig, welcher dann über die Harnwege zur Harnblase gelangt und dort ausgeschieden wird.

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Quellen:

  1. Duscher, D., & Wenny, R. (2011) Niere und Homöostase: MCW - Block 14 [Skriptum]
  2. Universitätsklinikum Heidelberg, „Organ: Niere“, www.klinikum.uni-heidelberg.de/chirurgische-klinik-zentrum/transplantationszentrum-heidelberg/behandlungsspektrum/organ-niere/, 09.06.2020
  3. Duscher, D., & Wenny, R. (2011) Niere und Homöostase: MCW - Block 14 [Skriptum]
  4. Deutsche Gesellschaft für Nephrologie (DGfN), Patientenbroschüre „Ihre Nieren liegen uns am Herzen“
  5. Lang, F., & Lang, P. (2007). Basiswissen Physiologie. Springer-Verlag.
  6. Keller, C., & Geberth, S. (2010). Praxis der Nephrologie. Springer Science & Business Media.